Warum wie alle ein bisschen Diebe sind
Warum wir alle ein bisschen Diebe sind – und wie wir damit aufhören
Wir leben in einer Welt, die uns einflüstert: Mehr ist besser. Schneller ist klüger. Profit ist Erfolg. Doch was, wenn dieser Glaube uns nicht nur erschöpft, sondern auch zu Dieben macht? Nicht im klassischen Sinne – sondern im Sinne einer uralten Weisheit, die heute relevanter ist denn je.
Zitat Bhagavad Gita Kapitel 3. Vers 12
इष्टान्भोगान्हि वो देवा दास्यन्ते यज्ञभाविता: |
तैर्दत्तानप्रदायैभ्यो यो भुङ्क्ते स्तेन एव स: || 12||
iṣhṭān bhogān hi vo devā dāsyante yajña-bhāvitāḥ
tair dattān apradāyaibhyo yo bhuṅkte stena eva saḥ
Die Bhagavad Gita warnt: Wer nimmt, ohne zu geben, handelt wie ein Dieb. Übersetzen wir das ins Heute: Unser Planet, unsere Mitmenschen, sogar unsere eigene Zukunft werden bestohlen, wenn wir sie ausbeuten, ohne etwas zurückzugeben. Konsumrausch, endloses Wachstum und der Zwang zur Profitsteigerung – sie alle basieren auf einem Irrglauben: Alles gehört uns. Nichts ist heilig.
Die Illusion des „Besitzens“
Stell dir vor, du pflückst Äpfel von einem Baum, den du nie gegossen hast. Du isst sie, wirfst die Kerne weg und beschwerst dich, wenn der Baum verdorrt. So handeln wir. Wir nutzen Ozeane als Müllkippen, Wälder als Rohstofflager, Menschen als Arbeitskräfte – und nennen es „Effizienz“. Doch Effizienz ohne Sinn ist Raubbau. Die Natur, die Gemeinschaft, das Leben selbst sind keine unendlichen Ressourcen. Sie sind wie die „Devas“ aus der alten Lehre: unsichtbare Partner, die uns tragen. Wenn wir sie ignorieren, klauen wir nicht nur ihre Gaben, sondern auch unsere eigene Zukunft.
Wachstum? Oder Wahnsinn? In welcher Welt leben wir?
Die Gita spricht von „Yajna“ – dem Opfer, das man darbringt, um im Einklang mit dem Ganzen zu handeln. Heute könnten wir es Respekt nennen: Respekt vor Grenzen, vor Rhythmen, vor dem Wert des Gebens. Stattdessen jagen wir dem nächsten Quartalsziel hinterher, rackern für leere Zahlen, während die eigentlichen Kosten externalisiert werden: ausgelaugte Böden, ausgebrannte Mitarbeitende, eine überhitzte Atmosphäre.
Ist das wirklich „Effizienz“? Oder eine kollektive Selbsttäuschung?
Vom Dieb zum Gastgeber werden
Die Wahrheit ist: Wir können nicht nehmen, ohne zu geben. Jeder Kauf, jede Entscheidung, jedes Geschäftsmodell ist ein Akt des Gebens – oder des Nehmens. Hier ein paar Fragen zum Überprüfen:
– Unterstützt mein Konsum Menschen oder profitiert er von ihrer Ausbeutung?
– „Wachse“ ich auf Kosten von etwas, das nicht nachwächst?
– Messen meine Erfolge wirklich, was mir wichtig ist – oder nur, was Shareholder wollen?
Die Antworten sind unbequem. Aber sie bergen eine Chance: Wir können aufhören, Diebe zu sein. Indem wir Unternehmen fordern, die Kreisläufe schaffen, nicht Müll. Indem wir Arbeitgeber wählen, die Menschen würdigen, nicht auspressen. Indem wir uns selbst fragen: Wem „gehört“ mein Leben wirklich?
Schluss mit der Selbstbelügung
Es ist Zeit, den Mythos zu begraben, dass Profit Sinn stiftet. Wahre Effizienz sieht anders aus: Sie regeneriert, sie teilt, sie ehrt das Unsichtbare – die „Götter“ in Form von Ökosystemen, Gemeinschaften, Zukunftsfähigkeit. Die Bhagavad Gita nennt Diebe jene, die das vergessen. Vielleicht sollten wir anfangen, uns bei der Erde zu bedanken – nicht erst, wenn das Wasser knapp wird.
„Let’s stop stealing. Let’s start stewarding‘. Denn am Ende wird uns niemand bestrafen – außer der leergefegten Welt, die wir hinterlassen.
Die CDU hat ganz klar einen Politikwechsel und die Stärkung der Wirtschaft angekündigt. Der Aufruf“ ‚
„Let’s stop stealing. Let’s start stewarding‘, sollte in der Politik unbedingt berücksichtigt werden.
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