Der indische Mondkalender
Die indischen Kalender beruhen nicht auf den den meisten anderen Kalendern zu Grunde liegenden Zeiteinheiten (also Sonnentag und tropisches Jahr), sondern verwenden auf Fixsterne bezogene Einheiten. Das Kalenderjahr indischer Kalender orientiert sich demnach am siderischen Jahr, dem Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden Durchgängen der Sonne durch den Stundenkreis eines Fixsternes. Weiterhin finden ein Mondtag sowie der siderische Monat Verwendung. Für Lunisolarkalender werden auch synodischer Monat und Mondjahr berücksichtigt.JahreslängeDas astronomische Wissen des alten Indien wurde in siddhântas, wissenschaftlichen Abhandlungen festgehalten. In ihnen wurden auch Werte für Jahres- und Monatslängen angegeben, die dem Wissensstand der Entstehungszeit entsprechen. Diese Jahreslängen reichen von 365,258681 Tagen in der Âryabhatiya bis zu 365,258756 Tagen in der Sûrya-siddhânta und sind, verglichen mit dem modernen siderischen Jahre von 365,25636 Tagen, zu lang. Trotzdem werden sie bis heute für die indischen Kalender verwendet. Durch den Fehler in der angenommenen Länge des siderischen Jahres und durch die Präzession verschiebt sich der Jahresanfang langsam gegenüber den tatsächlichen Wetterbedingungen. Obwohl man sich darüber wohl schon in alter Zeit im Klaren war, wurden nie Versuche unternommen, das tropische Jahr als Grundlage für den Kalender einzuführen. BEI DEN INDERN BILDEN 60 MONDJAHRE EINEN ZYKLUS; diese sind:
1. Prabhava, 2. Vibhava, 3. Shukla, 4. Pramoduta, 5. Prajotpathi, 6. Angirasa, 7. Srimukha, 8. Bhava, 9. Yuva, 10. Dhatu, I1. Eswara, 12. Bakudhanya 13. Pramadhi 14. Vikrama 15.Vishu 16. Chitrabhanu 17. Swabhanu, 18. Tarana, 19. Parthiva, 20. Vyaya, 21. Sarwajitu, 22. Sarwadhari, 23. Virodhi, 24. Vikriti, 25. Khara, 26. Nandana, 27. Vijaya, 28. Jaya, 29. Manmatha, 3 31. Hevilambi, 32. Vilambi, 33.Vikari, 34. Sarwari, 35. Plava, 36. Shubhakritu, 37. Shobhakritu, 38. Krodhi, 39. Viswavasu, 40. Parabhava, 41. Plavanga, 42. Kilaka, 43. Soumya, 44. Sadharana, 45. Virodhikritu, 46. Paridhavi, 47. Pramadhicha, 48. Ananda, 49. Rakshasa, 50. Nala, 51. Pingala, 52. Kalayukti, 53. Siddharthi, 54. Roudri, 55. Durmukhi, 56. Dundubhi, 57. Rudhirodgari, 58. Rakthakshi, 59. Krodhana, 60. Akshaya. Das erste Jahr des Zyklus zeigt die Evolution einer neuen schöpferischen Kraft, die augenscheinlich nach Ablauf des 60. Jahres schwindet, nachdem sie zu völliger Reife gelangt ist, und der neue Zyklus wieder eine neue Kraft entwickelt. Im Mondjahr Vibhava ist diese Kraft voll entwickelt; Shukla zeigt ihre Lebensfähigkeit; Pramoduta bewirkt die Entwicklung; Prajotpathi vergrößert die Wirksamkeit; Angirasa zeigt ebenfalls die verschiedenen Formen der neu gewordenen Kraft. So hat man allen 60 Jahren Namen zur Bezeichnung der Funktion gegeben, die diese Naturkraft ausübt, bis das Jahr „Akshaya“ oder „Zerstörung“ beginnt, was bedeuten soll, daß die im Prabhava gezeugte Kraft wieder vernichtet ist. Es gibt zwei Ayanas oder Perioden in einem Jahre, die Uttarayana und die Dakshinayana Die erste beginnt mit der Wintersonnenwende, wenn die Sonne in das Zeichen Steinbock, oder „Makara“ eintritt und sich nach Norden bewegt, die zweite mit der Sommersonnenwende beim Eintritt der Sonne in das Zeichen Krebs oder „Kataka“, wenn die Sonne ihren südlichen Lauf beginnt. RUTHUS ODER JAHRESZEITEN Während die Europäer nur vier Jahreszeiten, nämlich Frühling, Sommer, Herbst und Winter kennen, gibt es bei den Indern sechs; es sind: 1. Vasantha Ruthu – Chaitra und Vaisakha = Frühling; 2. Grishama Ruthu – Jyeshta und Ashadha = Sommer; 3. Varsha Ruthu – Sravana und Bhadrapada = Regenzeit; 4. Sarad Ruthu – Aswija und Kartika = Herbst; 5. Hemantha Ruthu — Margasira und Pushya = Winter; 6. Sasira Ruthu – Magha und Phalguna = Untergang.
ZWÖLF MONDMONATE:
Jeder Monat hat seinen Namen nach dem Ergebnis der Konstellation bekommen, die auf den Vollmondtag des einzelnen Monats fällt. Die Sonnenmonate mit ihren „Tamil“ und den deutschen Bezeichnungen heißen:
SHUKLA UND KRISHNA PAKSHAS.(Dunkle und helle Hälften eines Mondmonats). Shukla Paksha besteht aus der hellen Hälfte des Mondmonats, wenn der Mond zunimmt. Die fünfzehn Tage vom nächsten Neumondtage bis einschließlich dem Vollmond bilden das Shukla Paksha. Die dunkle Hälfte des Mondmonats oder die ändern fünfzehn Tage vom nächsten Vollmondtage bis zum Neumondtage bilden das Krishna Paksha. Erläuterung zu den Tihtis, Mondphasen In Anlehnung an B.V. Raman |