Saturn Rückläufigkeit
Seit dem 13. Januar, dem Datum der Erdbebenkatastrophe in Haiti, erscheint Saturn in seiner Bewegung rückläufig. Die Laufrichtung eines Planeten, die man als „Direktläufig" bezeichnet, ist normaler Weise vorwärts gerichtet. Als rückläufige Planeten bezeichnet man Planeten, die in ihrer normalen, vorwärts orientierten Laufrichtung, in ihrer momentanen Bewegung rückwärts gewandt erscheinen. Sie lenken die Qualitäten unseres Geistes und unser Bewusstsein in Richtung Unerledigtes aus der Vergangenheit oder nicht abgeschlossener Lernprozesse. Reflektion und Rückbesinnung vor dem nächsten Schritt ins Neue, ist in dieser Zeitphase wichtig.
Sollte also etwas liegen geblieben sein, oder wegen der täglichen Zeitdiebe so manches aus den Augen verloren worden sein, ist es jetzt an der Zeit, den roten Faden wieder aufzunehmen.
Schauen wir auf das letzte und das vorletzte Ziel und stellen uns die Frage: "Welches der beiden Ziele ist mir wichtiger?" Ist nur die Erfüllung eines Wunsches wichtiger, dann bleibt die Liste wie sie ist. Dann können langfristige Ziele nie Realität werden und wir träumen weiter, anstatt unsere Träume zu leben. Lernen wir also Prioritäten zu setzen.
Verwirklichen Sie Ihre Ziele! Verlieren Sie das nicht aus den Augen, in dem Sie sich sich eine ToDo Liste anfertigen für kurz,- mittel,- und langfristige Ziele. Hier finden Sie eine Vorlage für eine ToDo Liste zum Download.
Eine chinesische Lehrgeschichte aus dem Mohismus
"Warum nehmen die Könige, die Fürsten und die Großen bereits früh am Morgen an den Geschäften des Hofes teil und ziehen sich erst spät am Abend zurück? Warum hören sie den Prozessen den ganzen Tag zu? Warum wagen sie es nicht, ihre Anstrengungen zu verringern? Weil sie sich sagen:
"Die Willensstärke schafft die gesellschaftliche Ordnung, ihr Fehlen bringt Unordnung; die Willensstärke schafft die öffentliche Sicherheit, das Fehlen dieser Stärke bedeutet öffentliche Gefahr". So wagen sie es nicht, ihre Anstrengungen zu verringern.
Warum verbrauchen Minister und Beamte ihre physische Kraft und erschöpfen ihre Intelligenz? Warum regeln sie die öffentlichen Geschäfte im Inneren und erheben Zölle und Steuern auf Produkte von außen? Warum wagen sie es nicht, ihre Anstrengungen zu verringern? Weil sie sich sagen: "Die Willensstärke erzeugt die Ehre, das Fehlen dieser Stärke die Unehre." So wagen sie es nicht, ihre Anstrengungen zu verringern.
Warum gehen die Bauern am Morgen aus und kommen erst am Abend heim? Warum strengen sie sich an zu pflügen, zu säen, zu pflanzen und möglichst viele Vorräte zu sammeln? Weil sie sich sagen: "Die Willensstärke bringt Reichtum, das Fehlen dieser Stärke Not; die Willensstärke bringt genügend Nahrung, das Fehlen dieser Stärke die Hungersnot". So wagen sie es nicht, ihre Anstrengungen zu verringern.
Warum stehen die Frauen früh am Morgen auf und gehen spät in der Nacht zu Bett? Warum mühen sie sich ab zu spinnen, zu weben, Hanf und Leinen zu verarbeiten, Tuch und Seide zusammenzufalten? Weil sie sich sagen: "Die Willensstärke bringt Reichtum, das Fehlen dieser Stärke Armut; die Willensstärke verschafft die Mittel, um zu heizen, das Fehlen diese Stärke
liefert uns der Kälte aus." So wagen sie es nicht, ihre Anstrengungen zu verringern."
Der Sinn des Handelns nach „Mo Di"
Was in diesen Worten von" Mo Di" (auch Mozi genannt) aus Lu, China ca 500 v. Chr., dem Gründer der Schule der Mohisten besticht, ist der Sinn des Handelns. Er formierte zu Lebenszeiten und Anlehnung an die „vollendete Gesellschaft" nach Konfuzius die Theorie die Rechtschaffenheit:
Alles Handeln ist darauf gerichtet, in bewusster Anstrengung, jedoch in Freiheit und Selbstbestimmung sein Schicksal und das seines sozialen Umfeldes zu verbessern.
Hier ist die Wurzel des Erfolgs. Im individuellen und unternehmerischen Bereich geht es darum, den Zustand des Lebens oder der Unternehmung auf der Grundlage einer Vision, eines Leitbildes und einer Strategie zu verbessern.
Man darf keine raschen Erfolge wünschen und darf nicht auf kleine Vorteile
sehen. Wenn man rasche Erfolge wünscht, so erreicht man nichts
Gründliches; wenn man auf kleine Erfolge aus ist, so bringt man kein
großes Werk zustande.
Konfuzius
Viele in unserer modernen Gesellschaft haben Willensstärke aus Mangel an Visionen und Zielen eingetauscht, gegen Komfort und Bequemlichkeit, gegen Genuss und kurzweiligen Zeitvertrieb. Eine Kultur braucht aber ständige Erneuerung und Wandel zu höheren Werten und nachhaltigen Prinzipien. Ein kontinuierlicher Prozess der Erneuerung, der schöpferischen Veränderung. Sonst stirbt sie aus.
Saturn wird etwa alle 12 1/2 Monate für etwa 4 1/2 Monate rückläufig und gibt uns die Gelegenheit, unsere Ausrichtung, unser Handeln und unsere Zielorientiertheit zu prüfen.
Das ist nichts Neues oder Ungewöhnliches, denn Saturn geht regelmäßig in die Rückläufgkeit. So war es am 26. Dezember 2004 um 00:58 Uhr UTC (07:58 Uhr Ortszeit) bei der großen Tzunami im indischen Ozean, der bisher schlimmsten Tsunamikatastrophe der Geschichte. Mindestens 231.000 Menschen in 8 asiatischen Ländern wurden getötet. Damals stand Saturn im Krebs, in einem „Wasserzeichen", was ein Wasserbeben anzeigen könnte.
Ebenso können wir sehen, dass Saturn zum Zeitpunkt des schweren Erdbebens in Haiti wieder Rückläufig war. Jetzt steht er in einem „Erdzeichen", was ein Erdbeben vermuten lässt.
Das Ergebnis dieses enormen Erdbebens und seiner Nachbeben, was bis heute über 120.000 Tote und über 2.000.000 Obdachlose gefordert hat, zwingt die Menschengemeinde erneut zu einer globale Hilfsaktion und zur „Solidarität der Herzen". Hundertausende Menschen müssen umgesiedelt werden.
An dieser Stelle möchte ich jeden Leser einladen und motivieren, an der von mir unterstützten Aktion teilzuhaben. Für weitere Informationen zu meiner Spendenaktion bitte hier weiterlesen.
Unterdessen gab es in Lateinamerika weitere, kräftige Erdbeben: Bolivien wurde am vergangenen Samstag innerhalb von einer Stunde von zwei Beben der Stärken 5,3 und 5,2 erschüttert, Costa Rica gleich von vier Erdstößen der Stärken 5,2, 4,7, 4,9 und 4,8.
Saturn zeigt uns unsere Grenzen und unsere Verletzlichkeit. Demut ist eine Tugend, die wie Rechtschaffenheit von Saturn eingefordert wird. Saturn hat mit der Natur unserer Verpflichtungen und unserer Pläne zu tun. In der Regel sind wir zu halbherzig bei der Umsetzung unserer Vorhaben und müssen mit den Konsequenzen leben. Saturn ist der Planet der Ernte, aber es kommt auf die Saat an, die wir eingesetzt haben. Erwarten wir Traumschlösser, ohne das erforderliche an Engagement und höherem Sinn zu erbringen, ernten wir nur eine kleine bescheidene Besenkammer.
Die Verwässerung und das Weichspülen unserer Verpflichtungen mag Saturn gar nicht. Es ist hochinteressant, dass Saturn als Planet der Rechtschaffenheit, Ehrenhaftigkeit, Tugend, Konsequenz und Geduld bezeichnet wird. Er will Ordnung und Klarheit, was das Leben strukturieren aber auch durch einen überbetonten Wirklichkeitssinn zu viel Lebensernst erzeugen kann. Durch Saturn bekommen wir bis Mai die Möglichkeit, unsere Ausrichtung zu überdenken und uns erneut zu fokussieren. Glücklicherweise gibt es ja noch Venus und Jupiter, die der ganzen Disziplin und Aufopferung wieder etwas Freude geben.
Saturn befindet sich bis zum 30. Mai 2010 rückläufig in der Jungfrau. Bis dahin ist es auf jeden Fall ratsam, keine neuen Pläne zu implementieren oder von den bestehenden übereilig Abstriche zu machen. Von großen Sprüngen sollte man absehen. Es ist eher ratsam unserer Verpflichtung zu einer Erneuerung unserer Werte nachzukommen. Die Dinge zu vertiefen an denen in den letzten 2 Jahren bereits gearbeitet wurde.
(Siehe meine vorherigen Blogs zum Thema Saturntransit. Hier zum Nachlesen )
Die Fortführung der alten Atompolitik, die immer noch überhöhten Bonizahlungen, weitere Zockermentalität an den Börsen (siehe Ölpreise), halbherzige Klimapolitik, die alte Politik im Gesundheitswesen, politischer Lobbyeismus jenseits von Bürgerinteressen. Das sind keine Anzeichen besonnenen Handelns für die erforderlichen Prozesse zum Wertewandel, den wir benötigen und der durch Saturn eingefordert wird.
Im Zeichen der Jungfrau, in der Saturn bis 15.11.2011 verweilen wird, besteht ein Teil der Natur darin, diesen Wertwandel zu implementieren. Ob wir wollen oder nicht.
Saturn in Löwe (November 2006-September 2009) löste eine Zerstörung der mangelhaften Machtstrukturen in Politik, Finanz- und Wirtschaftsbereichen aus. Im Anschluss folgt weltweite Wirtschaftskrise, unter deren Einfluss wir noch länger stehen werden. Darin liegt eine große Zukunftschance. Unter dem derzeitigen Saturneinfluss ist es möglich, ein bedeutungsvolleres, besseres Leben zu gestalten, was auf dem Scherbenhaufen des alten abgedroschenen Paradigmas aufgebaut wird.
Dieses neue Zeitfenster müssen wir nutzen, um zu einem konstruktiveren Denken, im Sinne spiritueller und ganzheitlicher Prinzipien finden. Vedische Philosophie und Lebensweise, die uns durch Ayurveda, Jyotish, Vaastu und Yoga übermittelt wird, kann uns darin eine Orientierung geben. Die Erfahrung im Umgang mit vedischer Wissenschaft und Implementierung von vedischen Kernprinzipien in unsere westlichen Denkmodelle, kann unser „Repertoire festgeprägter Eindrücke" nur befruchten.
Die Erfahrung durch den zeitlich auftretenden bremsenden Saturneinfluss, kann dazu führen, dass wir uns von den Aufgaben, die erledigt werden müssen überwältigt und erdrückt fühlen. Genau das ist die Art dieser Saturnwirkung. Sie erhöht den Druck, damit wir es ernst nehmen. Es gab ausreichend Botschaften zur Vorbereitung dieser Prozesse in Jahren zuvor. Wir müssen uns unweigerlich den erforderlichen Aufgaben der Veränderung unserer kulturellen Werte, festgefahrener Klischees und alter Paradigmen stellen.
Saturn, er wird in Sanskrit „Shani" genannt, wird in seiner Natur als Tamas-Planet angesehen. Tamas, ein Wort was aus dem alten Sanskrit kommt, ist eines der 3 Urkräfte oder Qualitäten (zur näheren Beschreibung des Wortes Guna in unserem Vedharma-Wiki weiterlesen). Es bedeutet so viel wie Festigkeit, Struktur und Starrheit.
Als Tamasplanet steht Saturn für Sicherung und der Notwendigkeit zur Bewahrung der Wahrheit und nachhaltiger Werte.
Die Macht der Tamasenergien tritt hervor, wenn wir nicht im Einklang mit der physischen Welt sind. Wenn wir auf der Basis der Begleiterscheinungen eines verwirrten, diffusen Geistes reagieren. Unsere Gedanken, Ideen und inneren Zustände sollten klar und konzentriert sein.
Wenn wir Tamasenergien in unserem Denken und in unserer Realität zulassen, entstehen oft undefinierbare Ängste (Saturn), Zorn (Mars) und Verwirrung (Rahu/Ketu).
Bleiben wir ruhig und gelassen. Sorgen wir für ausreichend Stille, Erholung, Schlaf und Meditation. Dann werden wir von diesen Energien nicht überwältigt.
Schlüsselbegriffe für die Phase des rückläufigen Saturn in Jungfrau bis Ende Mai 2010:
* Reflektieren
* Organisieren
* Fokussieren
* kreative Erneuerungsprozesse
Lassen Sie sich verraten, welche Überraschungen und Herausforderungen Ihnen der Einfluss Saturns im indischen Horoskop anzeigt und wie die vedische Astrologie Ihnen helfen kann, zu mehr Glück, Zufriedenheit und Erfolg in der bevorstehenden Zeit zu gelangen.
Herzliche Grüße
GANUSCH